E BISTARDE Vergiss mein nicht
4. Internationales Roma-Theater-Festival / Wien 22. – 28. 6. 2024
Das Romano Svato Theater Kollektiv veranstaltet bereits zum vierten Mal das Romafestival E Bistarde – Vergiss mein nicht. Das Kollektiv wurde vor über einem Jahrzehnt von Simonida und Sandra Selimović gegründet und hat sich als Verein für transkulturelle Kommunikation einen Namen gemacht. Romano Svato ist bekannt für seine eigenen Theaterstücke sowie für die Einladung namhafter Künstler:innen und Performer:innen aus dem In- und Ausland.
Die Inszenierungen des Festivals erzählen Geschichten über die Lebensrealitäten der Roma. Diese können sowohl schmerzhaft sein als auch mit pointiertem Humor Fremd- und Selbstbilder beleuchten. Trotz der Anerkennung der Volksgruppe der Roma in Österreich vor 30 Jahren bestehen noch immer große Wissenslücken über Minderheiten, und die Vorurteile scheinen kein Ende zu nehmen. Romano Svato übernimmt dabei eine Vorreiterrolle, indem es brisante Themen aufgreift und die Probleme der Roma sichtbar macht. "Die Verantwortung liegt darin, nach vorne zu schauen, ohne die Vergangenheit zu vergessen", sagt Simonida Selimović-Rosegger, die Gründerin und Künstlerische Leiterin von Romano Svato.
Für das Romano Svato Theater Kollektiv, das Theaterkunst und Aktivismus vereint, steht das vierte Festival bevor. In einer Zeit, in der systemische Unterdrückung und aufkommender Faschismus die Gesellschaft bedrohen, ist es wichtig, dass wir uns daran erinnern, dass die Würde jedes Einzelnen unantastbar ist. Wir dürfen nicht vergessen, dass unsere Städte von denjenigen aufgebaut wurden, die heute vielleicht als Vertriebene oder als Menschen, die auf der Suche nach einem Zuhause sind, bezeichnet werden. Unsere Verantwortung liegt bei denen, die dieses Land bewohnen und die es mit Leben füllen. Es ist an der Zeit, uns zu fragen, wie wir die bevorstehenden Herausforderungen meistern können. Wie können wir Anstand und Respekt bewahren, wenn Menschen, Tiere und die Umwelt vernachlässigt werden? Grundrechte sollten nicht verhandelbar sein und Menschen sollten nicht gezwungen sein, in die Illegalität abzurutschen, um sie zu erhalten. Es ist an der Zeit, das Leben zurückzufordern!
Die Bürger*innenrechte sollten für alle Menschen gelten, unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrem Status. Oft vergessen wir in unseren sozialen Bewegungen die Errungenschaften vergangener Kämpfe und wer wirklich davon profitiert. Es ist an der Zeit, den Blick zu weiten und Raum zu schaffen für diejenigen, die bisher ausgeschlossen waren. Was seht ihr? Seht euch um! Schaut genauer hin! Wir alle sind Teil einer gemeinsamen Erfahrung, auch wenn wir uns auf den Straßen fremd gegenüberstehen. Es ist an der Zeit, Solidarität zu zeigen und denjenigen eine Stimme zu geben, die sonst übersehen werden. Lasst uns gemeinsam gegen die Ängste und die Bürokratie angehen, die uns zum Schweigen bringen wollen.
In solchen Zeiten kann die Kunst eine glaubwürdige Stimme sein, um neue Visionen zu schaffen. Wie können wir die soziale Realität verändern? Was hindert uns daran, alles möglich zu machen? Es ist an der Zeit, mutig neue Pfade zu betreten und uns entschlossen gegen unterdrückende Systeme zu erheben. Die Zusammenarbeit trotz unserer vielfältigen Unterschiede erfordert, dass wir starke Allianzen mit allen Bewohner*innen unseres Planeten schmieden. Unsere innige Verbundenheit mit der Natur und der Umwelt geht weit über unsere menschlichen Interaktionen hinaus. Wir müssen unsere Verantwortung erkennen und uns mit Leidenschaft und Entschlossenheit für eine nachhaltige Zukunft einsetzen. Behandelt eure tiefsten Leidenschaften, Hoffnungen und Träume mit größter Sorgfalt und Wertschätzung.
In einer Welt, die von oberflächlicher Sicherheit und bequemer Routine geprägt ist, müssen wir uns bewusst machen, dass unsere innersten Wünsche und Sehnsüchte oft von äußeren Einflüssen geformt werden. Lasst uns entschieden gegen den Geist der Zensur ankämpfen und unsere wahren Leidenschaften und Visionen frei entfalten. Es ist höchste Zeit, einen Dialog zu beginnen, der über die engen Grenzen unterdrückender Systeme hinausgeht.
Spielplan
Sa, 22.6.2024 DSCHUNGEL WIEN / Bühne 1
1070 Wien; MuseumsQuartier, Museumsplatz 1
- 00 Uhr: Eröffnung Festival
- 19:30 - 20:40 Uhr: Roma Industrie - Roma Slavery (Schauspielperformance)
Eintrittspreis: € 17,-- / € 13,-- ermäßigt
Karten unter: Tel. 0676 512 91 04; www.dschungelwien.at
- 21:00 - 22:30 Uhr: Palace Athene (Dragshow)
Eintrittspreis: € 13,-- /€ 8,-- ermäßigt
Karten unter: Tel. 0676 512 91 04; www.dschungelwien.at
So, 23.6.2024 DSCHUNGEL WIEN / Bühne 1
1070 Wien; MuseumsQuartier, Museumsplatz 1
- 19:30 - 20:40 Uhr: Roma Industrie - Roma Slavery (Schauspielperformance)
Eintrittspreis: € 17,-- / € 13,-- ermäßigt
Karten Tel. 0676 512 91 04; www.dschungelwien.at
Mo., 24.6.2024 DSCHUNGEL WIEN / Bühne 1
1070 Wien; MuseumsQuartier, Museumsplatz 1
- 19:30-21:00 Uhr : Tschandala – The Romani Version / SWEDEN’S DIRTY
LITTLE SECRET (Schauspiel mit Musik)
Eintrittspreis: € 17,-- / € 13,-- ermäßigt
Karten unter: Tel. 0676 512 91 04; www.dschungelwien.at
Di, 25.6.2024 SOMMERBÜHNE MuseumsQuartier Wien
1070 Wien; MuseumsQuartier Haupthof (Bei Schlechtwetter im Dschungel Wien / Bühne 1)
- 20:00 - 21:30 Uhr / Museumsquartier Haupthof: Proud to be Roma – DenorecorDS
(Konzert)
Eintritt frei
Mi, 26.6.2024 TOP KINO
1060 Wien; Rahlgasse 1
- 18:00 - 19:40 Bibi Sara Kali (Filmscreening)
Eintrittspreis: € 8,50 / € 6,-- ermäßigt
Karten unter Tel. 01/208 3000, www.topkino.at
Text: GAMUEKL
Foto: © Marisel Bongola