"Salome", 15. September 2023 | "Aristocats", 24. September 2023
Zwei Premieren zum Start der neuen Spielzeit!
Als erste Premiere der neuen Spielzeit zeigen wir am 15. September 2023 Luc Bondys legendäre Salome-Inszenierung in einer Szenischen Neueinstudierung von Marie-Louise Bischofberger-Bondy. Unter der Musikalischen Leitung von Musikdirektor Omer Meir Wellber kehrt Astrid Kessler als Salome an unser Haus zurück, Tommi Hakala gibt als Jochanaan sein Hausdebüt, Ensemblemitglied KS Ursula Pfitzner singt die Herodias und als Herodes ist Wolfgang Ablinger-Sperrhacke zu erleben.
Am 24. September 2023 folgt auch schon die nächste Premiere: Aristocats unter der Musikalischen Leitung von Tobias Wögerer. Regie und Choreographie liegen dabei in den Händen von Florian Hurler. Beim Familienstück für Kinder ab 4 Jahren schlüpfen neben Lisa Habermann und Peter Lesiak auch Solist:innen des Kinderchors in die Rollen der musikalischen Katzen.
SALOME
FAMILIENKONFLIKTE, EROTIK & GLAUBENSWAHN
Die Königstochter Salome ist der Dekadenz ihres Umfelds überdrüssig. Einen Gegenentwurf findet sie in der Keuschheit des von ihrem Stiefvater Herodes gefangengehaltenen Propheten Jochanaan, seine Ablehnung steigert ihre Faszination zur Ekstase. Als Herodes seiner Stieftochter im Tausch gegen einen Tanz alles verspricht, was sie sich nur wünsche, willigt Salome ein, fordert dafür aber einen hohen Preis: den Kopf des Propheten.
1905 in Dresden uraufgeführt, scheiterte Richard Strauss' rauschhaft-intensiver Einakter in Wien vorerst an den Bedenken der Zensur. Eine Premiere an der Hofoper kam „aus religiösen und sittlichen Gründen“ nicht unmittelbar zustande. Die erste Inszenierung fand schließlich 1910 an der Volksoper statt: Alexander Zemlinsky dirigierte die Premiere und festigte damit den Ruf des Hauses als aufgeschlossenes Theater von höchster Qualität.
EINE KULTAUFFÜHRUNG - ENDLICH IN WIEN!
Luc Bondys Inszenierung ist seit der Premiere bei den Salzburger Festspielen 1992 ein Regieklassiker des späten 20. Jahrhunderts. Nun wird die Aufführung, die laut Kritik das „Werk selbst zum Helden macht“, von Marie-Louise Bischofberger-Bondy für die Volksoper neu einstudiert.
Kern des großen Erfolges der Aufführung ist sicher, dass Bondy es schafft, den Blick auf Familienstrukturen zu lenken. „Ich komme aus einer jüdisch-atheistischen Familie, aber ich wurde in einem calvinistischen Internat in Südfrankreich erzogen“, sagte Bondy. „Am Tisch zu sein und alles zu disktuieren“, das präge ihn: „Auch als ich die Salome machte, endete es am Küchentisch. Ich glaube, die großen, tragischen Familienkonflikte - eigentlich alle Konflikte - werden am Küchentisch verarbeitet.“ Den Zusammenhalt, die Brutalität von Familien, beides zeigt die Aufführung: „Man versteht, warum jede Verletzung des Familienkreises den Tod bedeutet“, schrieb der Independent zur Londoner Premiere
Die Musikalische Leitung übernimmt Musikdirektor Omer Meir Wellber. Als Salome kehrt die international gefeierte Sopranistin Astrid Kessler zurück an die Volksoper, wo sie bereits als Wally und Gräfin Mariza begeisterte. KS Wolfgang Ablinger-Sperrhacke tritt als Herodes den familiären Kampf an, als sein Gegenpol Jochanaan: der finnische Bariton Tommi Hakala.
ARISTOCATS
KATZEN BRAUCHEN FURCHTBAR VIEL MUSIK
Plötzlich sitzen sie auf der Straße! Die französische Hauskatze Duchesse und ihre wohlbehüteten Kinder Marie, Toulouse und Berlioz werden als Erben der vermögenden Madame Adelaide Bonfamille eingesetzt, was dem Butler Edgar gar nicht passt. Die Katzenfamilie muss also verschwinden, und zwar sofort. Aus dem gemütlichen Heim geworfen, gibt es statt Musikstunden, flauschigen Pölstern und englischem Tee plötzlich zugige Dachkammern, Straßenköter und schnatternde Gänse, mit denen sich die edlen Katzen herumschlagen müssen.
Was macht mehr Spaß? Das behütete Leben im Haus oder das aufregende Leben auf der Straße? In einer wahren Abenteuergeschichte voller wilder Verfolgungsjagden und spannender Wendungen versuchen die Katzen, zurück nach Hause zu finden. Dabei hilft ihnen nicht zuletzt der Straßenkater Thomas O’Malley. Freundschaften entstehen eben an den ungewöhnlichsten Orten – und Liebe manchmal auch.
EIN STÜCK FÜR DIE GANZE FAMILIE
Zu den mitreißenden Songs des Disneyfilms und mit ganz viel Fantasie und Spielfreude wird die Geschichte der Katzenfamilie nun auf der Volksopernbühne unter der musikalischen Leitung von Tobias Wögerer in einer Erzählfassung von Nicolaus Hagg zum Leben erweckt. Regie und Choreographie übernimmt dabei Florian Hurler. In die Rolle der Hauskatze Duchesse schlüpft Lisa Habermann, ihre Kinder werden von Solist:innen des Kinderchors gespielt. Peter Lesiak steht als Straßenkater Thomas O'Malley auf der Bühne.
Text: Voklsoper Wien
Foto: © Volksoper Wien